Ein Besuch in der Lüneburger Heide ist wie das Eintauchen in eine verwunschene Dimension. Man lässt die bekannte Zivilisation hinter sich und findet sich in einer Szenerie wieder, die durch fremdartige Strukturen, bizarre Farben und Weite besticht. Südlich von Hamburg beginnend, erstreckt sie sich auf nahezu 7.000 Quadratkilometern bis nach Gifhorn. Im Osten von der Elbe, im Westen von der Aller eingerahmt. Nicht umsonst zählt die Lüneburger Heide mit ihren Heideflächen zum ersten Naturpark Deutschlands, geprägt aus einem Zusammenspiel von Eiszeit, Überweidung und Ackerbau durch den Menschen. Ehemals weit verbreitete Wälder wurden zurückgedrängt, Bäume und Sträucher durch Vieh kurz gehalten. Übrig blieb ein Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten, eingebettet in eine mystisch-reizvolle Landschaft.
Zauberwelt Heidelandschaft
Im Mai schläft die Heide noch. Nur zögerlich erwacht die Natur, hier und da sprießt goldener Ginster, zeigt sich zartes Grün in den Bäumen. Dennoch treffe ich mich hier mit Tanja zum Shooting, auch wenn die volle Blüte der Besenheide erst Ende Juli erreicht und die Landschaft mit Violett überzogen wird. Der Faszination tut das keinen Abbruch. Unser Ausgangspunkt im niedersächsischen Niederhaverbeck ist ideal für unsere kleine Fotoreise, die Möglichkeiten schier unendlich. Nahezu alle zehn Meter ergeben sich neue Blickwinkel, die immer wieder neue Kompositionen zulassen. So kommen innerhalb kürzester Zeit Motive zustande, die den Zauber der Lüneburger Heide mehr als widerspiegeln. Das spornt an, beflügelt die Fantasie und lässt immer neue Ideen keimen. So vergeht ein ganzer Nachmittag wie im Flug und lässt uns am Ende mit der leisen Erkenntnis zurück, dass die Zauberwelt der Heidelandschaft mehr Raststätte für die Seele als Location für ein Fotoshooting ist.
Falls ihr auch einmal Lust bekommen solltet, diesem Paradies einen Besuch abzustatten, dann seid vorsichtig und geht achtsam mit der Natur um. Achtet auf die Wege und lasst keinen Müll liegen. Die Lüneburger Heide ist keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Ökosystem, das von einem filigranen Gleichgewicht abhängig ist.
